Gedenkakt zum 40. Jahrestag und Eröffnung der Dokumentation Oktoberfest-Attentat
Am Samstag, den 26. September 2020 lud die Landeshauptstadt München zusammen mit der DGB Jugend München anlässlich des 40. Jahrestags des Oktoberfest-Attentats zum Gedenken an alle Opfer ein. Im Anschluss an die öffentliche Gedenkfeier wurde die Dokumentation Oktoberfest-Attentat, die gemeinsam mit Überlebenden entwickelt wurde, der Öffentlichkeit übergeben.
Mit Redebeiträgen von: Gudrun Lang, Renate Martinez, Robert Höckmayr und Dimitrios Lagkadinos (Überlebende des Attentats). Pia Berndt (DGB Jugend München), Frank-Walter Steinmeier (Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland), Markus Söder (Bayerischer Ministerpräsident), Dieter Reiter (Münchner Oberbürgermeister).
DGB-Jugend München, Landeshauptstadt München
Veranstaltungsprogramm
Zahlreiche Veranstaltungen haben die Eröffnung der Dokumentation Oktoberfest-Attentat im Jahr 2020 begleitet.
Das Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München und der Fachstelle für Demokratie wurde gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern aus der Stadtgesellschaft gestaltet.
Donnerstag, 10.September 2020, 18:30 Uhr, Filmtheater Sendlinger Tor
Filmpremiere
Warum ist es wichtig, an rechten Terror zu erinnern und was passiert, wenn eine (Stadt-)Gesellschaft diese Erinnerung verdrängt?
Mit: Suli Kurban, Renate Martinez und Hans Roauer (Überlebende), Adriana Bil, Conrad Ahrens und David Mayonga aka Roger Rekless, Regie: Markus Hensel, 25 Min.
Website: Erinnern heißt kämpfen
DGB-Jugend München, Kreisjugendring München-Stadt, MEDIASCHOOL BAYERN, gefördert vom Solidaritätsfond der Hans-Böckler-Stiftung u. Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Dienstag, 15. September 2020, 20:00 Uhr, Volkstheater München / Online
Podiumsdiskussion
Vierzig Jahre nach dem schwersten Anschlag in der deutschen Nachkriegsgeschichte:
Innenminister Joachim Hermann, "Opferanwalt" Werner Dietrich, Journalist und Autor Ulrich Chaussy und Renate Martinez, Überlebende des Attentats sprechen mit Annette Ramelsberger von der Süddeutschen Zeitung über rechten Terrorismus, die Ermittlungen, über Ungereimtheiten und nicht zuletzt den Umgang mit den Opfern.
Literaturhaus München, Münchner Volkstheater in Kooperation mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Lichterkette e.V.
Mittwoch, 23. September 2020, 18:00 Uhr, Treffpunkt: Trappentreu- / Landsbergerstraße
Ein heimattreuer Western von Christiane Mudra
"Wir waren nie weg" warf Schlaglichter auf das Verhältnis von rechter Szene und Sicherheitsbehörden bei Oktoberfest-Attentat und NSU. Im Mittelpunkt des Straßentheaters im Gewand eines Italo-Westerns standen Einzelätertheorien und verstrickte V-Männer, tote Täter und vernichtete Asservate.
Mit: Melda Hazirci, Sebastian Gerasch, Murali Perumal. Musik: Leonid Khenkin, Vladimir Trikolenko, Boris Kupin. Text und Regie: Christiane Mudra.
Christiane Mudra, gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Freitag, 25. September 2020, 10:00 Uhr, Theresienwiese
Erinnerungsaktion
100 Schülerinnen und Schüler von Münchner Berufsschulen bildeten am Vortag des 26. September gemeinsam mit dem Kabarettisten Christian Springer auf dem Gelände des Oktoberfestes einen menschlichen Schutzkreis. Bierbänke, deren Sitzflächen von den Schülern mit Aufschriften gegen menschenverachtendes und demokratiefeindliches Gedenkgut gesatltet wurden, werden jeweils von 2 Schülern gehalten, als gedachter Schutzkreis, um stilisierte Menschen im Inneren des Kreises zu behüten.
SCHULTERSCHLUSS UG und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Samstag, 26. September 2020, 22:00 Uhr, Theresienwiese, auf Höhe der Bavaria
Theater- und Filmabend
Im Moment der Tatzeit - um 22:20 Uhr - lag Stille über der Theresienwiese. Ein ungewöhnlicher Moment, denn alljährlich tobt dann die Wiesn. 2020 war der Tatort am Abend des Gedenktages ein Schauplatz der Erinnerung, im Mittelpunkt standen die Stimmen von Überlebenden.
Mit: Rasmus Friedrich, Marie Dziomber u. Lilly-Marie Vogler (Otto-Falckenberg-Schule), Edith Saldanha (Münchner Kammerspiele)
DGB-Jugend München und Kammerspiele München in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Sonntag, 27. September 2020, 20:15 Uhr, Kirche St. Paul
Bayerisch-musikalische Gedenk-Andacht
In der Kirche St. Paul wurde in unmittelbarer Nähe des Anschlagsorts eine musikalische Gedenk-Andacht für die Opfer des Oktoberfest-Attentats vor 40 Jahren gestaltet.
Mit: Irmi Haager (Gesang), Hugo Siegmeth (Saxophon), Andreas Kurz (Kontrabass), Peter Gerheartz (Orgel und Piano). Einführung: Ulrich Schäfert (Kunstpastoral)
Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiozöse mit Sitz in St. Paul
Donnerstag, 15. Oktober 2020, 18:30 Uhr, Online via Zoom und Facebook
Gespräch in italienischer und deutscher Sprache
Das Oktoberfest und die Stazione Centrale di Bologna wurde 1980 zum Ziel rechtsextremer Bombenanschläge. Laura Di Fabio (Istituto storico italo-germanico di Trento), Cora Ranci (Università di Bologna) und Moritz Kienast (Forschungsprojekt Oktoberfest-Attentat des Kulturreferats der Landeshauptstadt München) verglichen die Reaktionen von Medien und Justiz, Politik und Gesellschaft nach den Attentaten. Das Gespräch wurde moderiert von Tobias Hof (Ludwigs-Maximilians-Universität München).
Link zur Veranstaltung hier.
Italienisches Kulturinstitut München und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Mittwoch, 21. Oktober 2020, 19:00 Uhr, Online via Zoom
Gedenkakt und Eröffnung der Dokumentation Oktoberfest-Attentat
Die digitale Revolution hat den Formen des Terrors und der Debatte darüber noch eine weitere Dimension hinzugefügt: die Radikalisierung in Online-Subkulturen und ein vermeintlich neuer Typus des Attentäters. Wie greifen Ideologien und Persönlichkeitsstruktur der Täter ineinander?
Ein Gespräch mit Julia Ebner (Institute for Strategic Dialogue in London), Nahlah Saimeh (Fachärztin für Psychotherapie), moderiert von Sybille Giel (Bayerischer Rundfunk).
Folien der ReferentInnen zum Download
Evangelische Stadtakademie München, Hochschule für Philosophie und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Donnerstag, 29. Oktober 2020, 19:00 Uhr, Münchner Volkstheater / Online
Wie, warum und für wen erinnern wir uns? Welche Bedeutung kommt der Erinnerung an extremistischen Gewalttaten, an Täter und Opfer, in Politik, Gesellschaft und Kultur zu?
Podiumsdiskussion mit: Jana Hensel (Autorin), Sabine Schalm (Kulturreferat, Stadtgeschichte), Magdalena Siebert (DGB-Jugend München), Christoph Kopke (HWR Berlin), Christian Stückl (Münchner Volkstheater), Moderation: Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München), Grußwort: Anton Biebl
NS-Dokumentationszentrums München, Münchner Volkstheater und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Samstag, 19. September 2020, 13.05 Uhr, Bayern 2 / Podcast
Die 1980er Jahre und das Oktoberfest-Attentat
Wie Kalter Krieg und alte Seilschaften rechten Terror decken
Mit: Robert Höckmayr (Überlebender), Ulrich Chaussy (Journalist u. Autor), Hajo Funke (Politikwissenschaftler), Christiane Mudra (Autorin u. Regisseurin)
Bayerischer Rundfunk
Samstag, 26. September, 16.30 Uhr, Kirche St. Paul
Raum des Gedenkens Innere Einkehr
Mit: Diakon Thomas Michall (St. Paul), Ulrich Schäfert (Kunstpastoral), Hugo Siegmeth (Saxophon), Peter Gerhartz (Orgel u. Piano)
Pfarrei St. Paul und Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese
26.09.2020, 18:00 Uhr, Online
Das Oktoberfest-Attentat und die Kontinuitäten rechten Terrors
Podiumsdiskussion
Impuls: Werner Dietrich (Rechtsanwalt). Mit: Robert Andreasch (Journalist), Gabriele Fischer (Hochschule München), Matthias Quent (Institut für Demokratie u. Zivilgesellschaft, Jena) Andrea Röpke (Politologin u. Journalistin). Moderation: Heike Kleffner (Bundesverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt)
Fachinformationsstelle Rechtsextremismus in München (firm), aida-Archiv, DGB / DGB-Jugend, KJR München-Stadt, Evangelische Stadtakademie, Münchner Volkshochschule, Fachstelle für Demokratie, BayernForum der Friedrich-Ebert-Stiftung
Sonntag, 27. September 2020, 16.00 Uhr, Online / Frauenkirche
Zusammen leben, Zusammen wachsen.
Auftaktgottesdienst zur Interkulturellen Woche mit Präsentation eines Kunstwerks zum Oktoberfest-Attentat
Liturgie mit: Reinhard Kardinal Marx (Erzbischof von München u. Freising), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands)
Metropolit Augoustinos von Deutschland (Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz)
Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Sonntag, 27. September 2020, 18.30 Uhr, Online
"Bedrohte Demokratie?! – 40 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat"
Empfang und Gesprächsrunde
Mit: Seda Başay-Yıldız (Rechtsanwältin), Mehmet Daimagüler (Rechtsanwalt)
Magdalena Siebert (DGB Jugend München), Martin Becher (Bayerisches Bündnis für Toleranz)
Ökumenischer Vorbereitungsausschuss zur Interkulturellen Woche
Montag, 28. September 2020, 18.00 Uhr, Treffpunkt jeweils: Schillerstraße 11a
Rechte Gewalt, ziviler Protest
Stadtrundgang
Stattreisen München e.V
Donnerstag, 01.10.2020, 16:00 Uhr, Online via Zoom
„Wie entsteht eine Unterrichtsstunde zum Oktoberfest-Attentat?“
Ein digitales Unterrichtsangebot für Münchner Schulen
Mit: Daniela Andre & Angelika Pleyer
GeschichtePLUSdigital, Ludwig-Maximilians-Universität München und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Dienstag, 6. Oktober 2020, 20.00 Uhr, Gasteig
Eine (kurze) Geschichte des Terrorismus
Vortrag: Tobias Hof (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Münchner Volkshochschule, Fachgebiet Politik & Gesellschaft
17. Oktober 2020, 13.05 Uhr, Bayern 2 / Podcast
Die 1990er Jahre und der Anschlag von Mölln.
Wie Neonazis nach der Wiedervereinigung das Land terrorisieren.
Von: Elisabeth Veh
Bayerischer Rundfunk
Samstag, 24. Oktober 2020, 20.00 Uhr, Münchner Kammerspiele, Werkraum
9/26 - Das Oktoberfest-Attentat
Ein Rechercheprojekt von Christine Umpfenbach. Uraufführung
Mit: Rasmus Friedrich, Philip Froissant, Stefan Merki, Edith Saldanha, Lilly-Marie Vogler
Münchner Kammerspiele in Kooperation mit der Otto-Falckenberg-Schule
Mittwoch, 28. Oktober 2020, 19.00 Uhr, Online via Zoom
Terrorismus und (Stadt-)Gesellschaft
Ein Gepräch mit Hubertus Andrä (Polizeipräsident in München), Marie Bröckling (netzpolitik.org.), Ronen Steinke (Süddeutsche Zeitung), moderiert von Alex Rühle (Süddeutsche Zeitung).
Evangelische Stadtakademie, Hochschule für Philosophie und Kulturreferat der Landeshauptstadt München
„Wegschauen ist nicht mehr erlaubt“, 26.09.2020, SZ
Eindrucksvolle Rede des Bundespräsidenten Steinmeier zum Gedenken an das Attentat und über den Kampf gegen Rechtsextremismus. Emotionale Ansprache von Opfern und Überlebenden (und des bayerischen Ministerpräsidenten).
40 Jahre nach dem Oktoberfestattentat: Eine Stadt erinnert sich, 26.09.2020, SZ
Historischer Rückblick auf das rechtsradikale Oktoberfest-Attentat und seine Folgen. Erläuterung über manifestierte Erinnerung an der Theresienwiese.
„Glauben Sie mir eines: Das Leben ist schön!“, 26.09.2020, SZ
Rede von vier Überlebenden (Dimitrios Lagkadinos, Renate Martinez, Robert Höckmayr, Gudrun Lang) auf der Gedenkveranstaltung zum 40. Jahrestag des Oktoberfest-Attentats über die Verantwortung des Nicht-Vergessens, der Mahnung und der Hoffnung.
Späte Entschädigung für mehr als 200 Opfer, 23.09.2020, SZ
Die lang ersehnte staatliche Entschädigung wird 40 Jahre nach dem Anschlag an die Opfer und Hinterbliebenen ausgezahlt. Nachträgliche Einschätzung der Tat als rechtsextremistischer Anschlag. Zusicherung der Unterstützung der Überlebenden von Bund, Land und Stadt.
„Feinde der Freiheit dürfen in der Polizei nicht geduldet werden“, 26.09.2020, Spiegel
Rede des Bundespräsidenten Steinmeier: Forderung eines konsequenten Vorgehens gegen Rechtsextremismus innerhalb der Polizei und gegen rechtsextremistische Netzwerke. Entschuldigung des bayerischen Ministerpräsidenten Söder für damalige Fehleinschätzungen und Versäumnisse.
Neubewertung des alten Grauens, 11.12.2014, FAZ
Details zur Wiederaufnahme der Ermittlungen nach 34 Jahren, Überblick über vergangene Ereignisse (Schilderung des Attentats; Hintergrundinformationen zu Tat und Täter) und aktuelle Erkenntnisse.
40 Jahre Oktoberfest-Attentat: Überlebende erinnern sich, 26.09.2020, BR 24
Schilderung der Überlebenden (Gudrun Lang, Robert Höckmayr, Renate Martinez) über die traumatischen Ereignisse, die psychischen und physischen Folgen und die Versäumnisse des Staates.
Oktoberfest-Attentat: Die lange Verharmlosung rechten Terrors, 26.09.2020, BR 24
Einstufung des Attentats als rechtsextremistischer Anschlag. Systematische Versäumnisse und Verharmlosung rechter Gewalt auch bei anderen rechtsextremistischen Taten.
Oktoberfest-Attentat: Steinmeier ruft zum Kampf gegen Rechts auf, 26.09.2020, BR 24
Reden beim 40. Jahrestag des Oktoberfest-Attentats von Bundespräsident Steinmeier, Oberbürgermeister Reiter, bayerischer Ministerpräsident Söder, DGB-Jugend und mehreren Überlebenden: Gudrun Lang, Renate Martinez, Robert Höchmayr, Dimitrios Lagkadinos.